Die Augen sind das Sinnesorgan, mit dem wir rd. 90 % der Informationen
bei der Teilnahme am Straßenverkehr aufnehmen. Sehen und gesehen
werden, das ist für die Essener Verkehrswacht eine der wichtigsten
Regeln ihrer Präventionsarbeit.
Daher führt die Verkehrswacht Essen e.V. seit Jahrzehnten mit eigenen
ehrenamtlichen Helfern, seit mehreren Jahren mit Hilfe Essener Optiker
sowie Unterstützung der AOK Rheinland/Hamburg "flächendeckende"
Sehtests in allen Essener Grundschulen durch. Konkret wurden und werden
diese Tests in den 4. Klassen im Zusammenhang mit der parallel
stattfindenden Radfahrausbildung in den vier stationären
Jugendverkehrsschulen angeboten.
Dieses für die Schulen bzw. Kinder kostenlose Engagement bindet erhebliche Ressourcen.
Die Sehtestergebnisse des Schuljahres
2018/2019 ergaben bei insgesamt 3.826 Kindern aus 72 von 84 Grundschulen Sehminderleistungen bei
722 Schüler/innen (
somit 18,9 %). Zwischenzeitlich liegen uns die aktuellen Testergebnisse für das auslaufende
Schuljahr 2019/2020 bis zum Zeitpunkt der Beschränkungen durch die Corona-Pandemie vor.
Gleichwohl ist es uns mit unseren beiden Sehtestern und Unterstützung einiger Optikerbetriebe gelungen, bis zum "Lockdown"
2.242 Kinder parallel zur Radfahrausbildung zu testen.
Unser Ehrenamtler Bernd Schüßler, der maßgeblich die komplizierte Auswertung der Sehtestergebnisse bearbeitet hat.
Als Ergebnis ist festzustellen, dass hiervon
461 Kinder - somit rd. jedes fünfte Kind - nicht erkannte oder nicht behandelte Sehminderleistungen aufwiesen (
20,6 %).
Konkret handelte es sich um 205 (9,1 %) Jungen und 256 (11,4 %)
Mädchen. Wiederum ergibt sich leider ein gewisses Nord-/Südgefälle. Beispielhaft lagen die Sehminderleistungen in einer Schule
des Essener Nord/Ostens bei 55,1 % während die geringste Quote
allerdings bei einer Schule im Essener Osten (Freisenbruch) bei 2,0 %
lag.
Hierzu erfolgten auch umfangreiche Publikationen in Essens beiden großen Printmedien WAZ und NRZ am 10.06.2020.
Gerade wegen der augenblicklichen Beschränkungen und Probleme ist es
uns daher ein besonderes Anliegen, an die betroffenen Schulen und
insbesondere Eltern zu appellieren, mit den betroffenen Kindern einen
Augenarzt oder zumindest Optikerbetrieb aufzusuchen. Sicherlich wird
eine breite Öffentlichkeit ein besonders Interesse daran haben, dass
dieser durch Corona benachteiligte Schuljahrgang nicht noch zusätzliche
Benachteiligungen durch nicht behandelte Sehminderleistungen erfährt.
Wir bedanken uns zugleich bei den
kooperierenden Optikern, unseren beiden Sehtestbeauftragten, der AOK
Rheinland/Hamburg und dem ACV Automobil-Club Verkehr/ Ortsclub Essen
für die wiederum geleistete Unterstützung.
Unser Foto zeigt unseren
Sehtestbeauftragten Uwe Morgenstern (pens. Polizeibeamter) in einer
Essener Grundschule beim Sehtest mit hierauf wartenden Kindern (vor dem
Corona-Lockdown).