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Gemeinsam für mehr Sicherheit bei allen Formen der Mobilität. V.l.n.r.: Anja Löhrmann, Vorsitzende Verkehrswacht Essen, Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf, Münster, Jörg Weinrich, Geschäftsführer Landesverkehrswacht NRW, Dr. Martin Creutz, Bereichsleiter Provinzial Versicherung, Ludger Bolke, Niederlassungsleiter DEKRA Münster, Polizeipräsident Andreas Stüve, Essen.

Sicher starten mit dem Lastenrad

Verkehrswacht, DEKRA und Provinzial geben hilfreiche Tipps. Die Verkehrswacht Essen stellt ihren Verkehrsübungsplatz für einen Live-Crashtest zur Verfügung.

Essen, 28. März 2023. Lastenradfahren boomt. Ob in der Stadt oder auf dem Land, immer mehr Familien nutzen das Fahrrad mit Transportbox. Durch die Modelle mit Elektroantrieb ist das Lastenrad auch bei Menschen, die in bergigen Regionen wohnen, eine beliebte und nachhaltige Alternative zum Auto. Für einen sicheren Start mit dem Lastenrad geben Landesverkehrswacht NRW, Provinzial Versicherung und DEKRA zum Anfang der Fahrradsaison praktische Tipps und zeigen geltende Vorschriften auf.

Lebensversicherer Gurt und Helm

Wie wichtig das richtige Anschnallen und das Tragen eines Helmes ist, demonstrierten die Landesverkehrswacht NRW, Provinzial und DEKRA im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz auf dem Verkehrsübungsplatz der Verkehrswacht Essen. Hier simulierten die Experten von DEKRA eine Vollbremsung mit dem Lastenrad aus voller Fahrt. Der nicht angeschnallte Kinderdummy verlor seinen Halt, flog aus der Lastenradbox und schlug krachend auf den Asphalt. „Was einem Kind bei einem solchen Aufprall passieren würde, kann man sich denken. Daher raten wir bei jeder Fahrt, und sei diese noch so kurz, Kinder mit den vorhandenen Gurten und einem passenden Fahrradhelm zu schützen“, raten Jörg Weinrich, Geschäftsführer der Landesverkehrswacht NRW, und Dr. Martin Creutz, Bereichsleiter der Provinzial Versicherung. Mit noch schlimmeren Verletzungen ist bei einem Crash zwischen PKW und Lastenrad auszugehen, der ebenfalls simuliert wurde. Auch hier ein Kinderdummy an Bord …

David Kwarteng, DEKRA Münster, hat seine Bachelor-Arbeit zum Thema Lastenrad geschrieben und zeigt in einem Bremsversuch, dass Kinder in der Transportbox nur mit Gurt und Helm wirklich sicher transportiert werden können.
Der Versuchsaufbau. Später kollidierten der PKW und das Lastenrad mit einer Geschwindigkeit von 52 km/h

Präventionskampagne gestartet

Um auf Gefahren im Umgang mit Lastenrädern aufmerksam zu machen, haben Landesverkehrswacht, Provinzial und DEKRA in einem Flyer, auf einer Internetplattform (lvwnrw.de/lastenrad) sowie mit einer gemeinsamen Social Media-Kampagne unter dem Hashtag #lastenradnrw Informationen aufbereitetet. Sie sollen Einsteigern und allen, die sich einen ersten Überblick verschaffen möchten, Wissenswertes vermitteln. „Denn wer wen und vor allem wie mitnehmen darf, ist nicht jedem bewusst“, sagt Ludger Bolke, Niederlassungsleiter von DEKRA in Münster. So ist erst seit einer Änderung der Straßenverkehrsordnung im Jahr 2020 erlaubt, erwachsene Personen zu transportieren. „Das Lastenrad gilt als Fahrrad bzw. in der elektrisch betriebenen Variante als Pedelec. Aber es gibt auch hier rechtliche Ausnahmen“, fährt Bolke fort. Wenn der Fahrradweg für ein Lastenrad faktisch nicht benutzbar ist, darf auf der Straße gefahren werden.

Neue Zielgruppe in der Verkehrssicherheitsarbeit

Wie lerne ich, sicher zu fahren? Was sollte ich für meine Mitfahrer und mich beachten? „Ob ein- oder zweispurig, ob mit Kindern, Erwachsenen oder tierischer Ladung: Lastenrad-Nutzer sind eine neue und wichtige Zielgruppe in der Verkehrssicherheitsarbeit“, sagt Dr. Creutz, der als Bereichsleiter der Provinzial Versicherung auch die Präventionsarbeit verantwortet und ergänzt: „Wichtig ist auch die Eigenverantwortung in der fahrtechnischen Beherrschung von Lastenrädern zu übernehmen. Wer – vor allem mit Kindern – losfährt, sollte an der eigenen Performance arbeiten und sicheres und vorausschauendes Fahren zuvor üben.“

Weitere Informationen und den Flyer „Sicher starten mit dem Lastenrad“ zum Download gibt es hier: lvwnrw.de/lastenrad 

Das Interesse der Medien an dieser besonderen Aktion war sehr groß und zahlreiche Publikationen schlossen sich an.
VORHER…
…NACHHER
Zum Glück nur ein Dummy. Dass die übliche Stadtgeschwindigkeit von ca. 50 km/h solche Auswirkungen haben kann…Damit hatten die meisten Zuschauer nicht gerechnet. Foto: Thomas Küppers
Verkehrswächter Bernd Schüßler und Hündin Maggi sind erfahrene Lastenradler…
… und standen der Presse Rede und Antwort.
Vorsitzende Anja Löhrmann, Ehrenvorsitzender Karl-Heinz Webels (2.v.r.) und die beiden in Essen bekannten Reporter Marcus Schymiczek, WAZ (links) und Jörg Steinkamp, WDR (rechts)

 

Bremstest: Kinder im Lastenrad

Crashtest mit dem Lastenrad

Das Presse-Echo zu diese Aktion war überwältigend. Ein ausführlicher Artikel mit Fotos ist dank der dpa bundesweit in Online- und Printmedien veröffentlicht worden. Durch einen Beitrag bei Radio Essen und Filmbeiträge bei Servus TV und im WDR  wurden auch Hörfunk- und Fernsehzuschauer erreicht. Zudem stand Verkehrswachts-Mitarbeiterin Maria Brendel-Sperling als Studiogast in der Lokalzeit Ruhr live Rede und Antwort zum Thema Lastenrad.

Maria Brendel-Sperling als Studiogast in der Lokalzeit Ruhr am Abend nach der Veranstaltung
Technik…
…Know-How
…körperlicher Einsatz

 

…geduldige Beifahrer
… und viele helfende Hände.

Wir bedanken uns bei der Landesverkehrswacht NRW, der DEKRA und der Provinzial-Versicherung für diese besondere Veranstaltung auf unserem Verkehrsübungsplatz und appellieren an alle, die ein Lastenrad nutzen, sich und die Mitfahrer mit einem Helm zu schützen und jegliche Ladung sorgfältig zu sichern.

 

 

 

 

 

 

 

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