Infoveranstaltung für Vertreterinnen und Vertreter der Essener Justiz „Alkoholtest im Selbstversuch“
"Alkohol und Autofahren? Das geht gar nicht!"
Dass Alkohol und Autofahren nicht zusammenpassen, ist allgemein bekannt. Dass jegliche Art der alkoholisierten Teilnahme am Straßenverkehr gefährlich ist, ebenfalls. Dennoch müssen Gerichte sich regelmäßig mit Unfällen von Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern mit mehr oder weniger Promille im Blut beschäftigen.
Daher führt die Verkehrswacht Essen in Kooperation mit der DEKRA-Niederlassung Essen schon seit vielen Jahren eine Infoveranstaltung für Vertreterinnen und Vertreter der Essener Justiz durch, bei der es neben interessanten Vorträgen auch die seltene Gelegenheit gibt – unter der Aufsicht der Polizei – Alkohol zu konsumieren, den eigenen „Pegel“ regelmäßig zu kontrollieren und die Einschränkungen für die Fahrtüchtigkeit im Selbstversuch zu testen.
Nach einer coronabedingten Pause freuten sich daher Carsten Debler, Leiter der DEKRA-Niederlassung Essen, der Organisator Jörg Zganiatz, Fachabteilungsleiter Unfallanalytik DEKRA Essen, Prof. Dr. Gerd Hamme, Vorsitzender des Bezirksrichterrates beim OLG Hamm und unsere Vorsitzende Anja Löhrmann ganz besonders, dass sie am Freitag, den 10. Juni 2022, endlich wieder zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Essener Justiz zur Infoveranstaltung „Alkoholtest im Selbstversuch“ in den Räumen der DEKRA-Niederlassung Essen begrüßen durften. Auch Ehrenvorsitzender Karl-Heinz Webels ließ es sich nicht nehmen, dieser Veranstaltung einen kurzen Besuch abzustatten und die Anwesenden zu begrüßen.



Zwei sehr interessante und informative Fachvorträge der DEKRA-Ingenieure Andre Schulte, der zu einem Unfall eines Elektro-Motorrades mit einem Fahrrad referierte, und Guido Plum, der über Versuche zu Lasermesssystemen berichtete, eröffneten die Veranstaltung. Danach hatten die Richter*innen und Staatsanwält*innen die Gelegenheit, die von BOB-Automobile Nord zur Verfügung gestellten Hybrid- und E-Fahrzeuge zu testen. Parallel konnten die Teilnehmenden erfahren, wann das Geräusch eines sich nähernden Elektro-Fahrzeugs wahrnehmbar ist, da diese Fahrzeuge sich deutlich leiser nähern als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor und noch nicht alle anderen Verkehrsteilnehmer*innen darauf eingestellt sind.
Nach der Stärkung durch einen Imbiss durften die Anwesenden bei den alkoholischen Getränken, die von der Stauder-Brauerei und vom Weinhof Rüttenscheid zur Verfügung gestellt worden waren, zugreifen. Zunächst noch vorsichtig, da niemand den sehr interessanten Vortrag von Dr. Heinz-Lothar Meyer, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie am Uniklinikum Essen, zum Thema „Scooter Unfallopfer, oft jung und alkoholisiert“ verpassen wollte, griffen die Damen und Herren danach beherzter zu und auch Hochprozentiges wurden konsumiert.



Zwischendurch bestand immer wieder die Möglichkeit „ins Röhrchen zu pusten“ und den Alkoholgehalt messen zu lassen. Andreas Malberger, Leiter Verkehrsdienst der Polizei Essen und seine beiden Kolleginnen Ruth Krobok und Stephanie Frantz hatten sich die Zeit genommen und standen während der gesamten Veranstaltung für die Alkoholtests und weitergehende Fragen zur Verfügung.
Die Ergebnisse der Alkoholkontrollen lösten immer wieder Verwunderung aus. Zeigte das Messgerät bei der Einen nach vier Bier einen Wert von 0,7 Promille, so hatte der Andere nach 7 Bier gerade einmal einen Wert von 0,3 Promille. Dass die Wirkung von der körperlichen Verfassung jedes einzelnen abhängig ist, aber auch davon, ob auf nüchternen oder vollen Magen getrunken wird, war den Fachleuten natürlich bekannt und so waren sich alle Anwesenden einig: Entweder trinken oder fahren.
Zum gleichen Ergebnis kamen auch die Probanden des WDR, die sich für die Lokalzeit Ruhr betrunken hatten und nicht nur zeigten, wie gefährlich das Autofahren unter Alkoholeinfluss ist, sondern sich sogar auf einen E-Scooter wagten. Schon nach wenigen Sekunden war deutlich sichtbar, dass dies im realen Straßenverkehr äußerst gefährlich werden könnte. Bei bestem Frühsommerwetter und in entspannter Atmosphäre ließen die Beteiligten diese gelungen Veranstaltung auf dem Außengelände der DEKRA ausklingen.



Der Artikel von Elli Schulz, der drei Tage nach der Veranstaltung in WAZ und NRZ erschienen ist, sowie der Filmbeitrag in der Lokalzeit Ruhr am selben Tag stellten eindrucksvoll die Gefahren dar, die der Alkoholkonsum für die Teilnahme am Straßenverkehr birgt.
Ein besonderes Dankeschön geht an Carsten Debler, Niederlassungsleiter DEKRA-Essen, sowie Jörg Zganiatz, Fachabteilungsleiter Unfallanalytik DEKRA Essen, und das gesamte Team der DEKRA-Niederlassung Essen für die tolle Organisation und Durchführung der Veranstaltung,
Des Weiteren bedanken wir uns bei Andreas Malberger, Leiter Verkehrsdienst der Polizei Essen, sowie bei seinen Kolleginnen Ruth Krobok und Stephanie Frantz für ihre Zeit und fachliche Begleitung. Bei BOB-Automobile Nord GmbH bedanken wir uns für die Bereitstellung der E- und Hybridfahrzeuge. Auch den Fachreferenten der DEKRA Andre Schulte und Guido Plum sowie dem Hauptreferenten Dr. Heinz-Lothar Meyer, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie am Uniklinikum Essen, gilt unser besonderer Dank.
Die alkoholischen Getränke für diese Veranstaltung hatten die Stauder-Brauerei und der Weinhof Rüttenscheid zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank!
Wir hoffen, dass diese wichtige Veranstaltung, die das Augenmerk auf die Gefahren des Alkoholkonsums im Straßenverkehr richtet, nun wieder regelmäßig stattfinden kann.
Denken Sie bitte immer an den Satz, den eine Teilnehmerin so treffend formulierte: „Alkohol und Autofahren? Das geht gar nicht!“


