Zu Fuß zur Schule – Frische Luft statt Elterntaxis
Gemeinsamer Aufruf von Verkehrswacht, Stadt, Polizei, Schulamt und Bezirksvertretung an der Altfriedschule in Borbeck
29.11.2024
„Das eigene Kind schützen“ ist häufig die Motivation von Eltern, wenn sie ihr Kind mit dem Auto in die Schule fahren. Dass der Hol- und Bringverkehr direkt vor der Schule jedoch die Kinder, die den Weg zu Fuß oder mit dem Roller zurücklegen, gefährdet, tritt dabei in den Hintergrund. Auch durchaus verständliche Gründe, wie die Mitnahme des Kindes auf dem eigenen Weg zur Arbeit oder ein vermeintlich zu gefährlicher Schulweg werden häufig angeführt, wenn es darum geht, die Notwendigkeit der Fahrt bis vor die Schule zu erklären oder gar zu verteidigen. Dabei geht es gar nicht darum, den Eltern diese Fahrten zu verbieten. Vielmehr geht es darum, an den gesunden Menschenverstand zu appellieren und Eltern und Kinder zum Nachdenken anzuregen. Weniger Autos direkt vor der Schule bringt mehr Sicherheit für alle Kinder. Wer zwingend mit dem Auto los muss, könnte sein Kind ein Stück entfernt von der Schule absetzen. So kann ein sicherer und vorher geübter Schulweg von den Grundschulkindern alleine zurückgelegt werden. „Der Fußweg zur Schule ist für die sozialen Kontakte absolut wichtig. So lernen die Kinder außerdem etwas über die Teilnahme am Straßenverkehr“, so Anja Löhrmann, Vorsitzende der Verkehrswacht Essen.

An der Altfriedschule in Borbeck läuft das schon richtig gut. Viele Kinder kommen zu Fuß oder mit dem Roller zur Schule. Erstaunlich viele Kinder werden von einem Elternteil begleitet. „Das hat sich während der Bauphase entwickelt“ erläutert Schulleiterin Christa Becker die schwierige Situation der letzten Monate vor der Schule. „Wegen des Baustellenverkehrs war es für die Kinder sehr gefährlich. Daher hatten wir eine Aktion gestartet, damit mehr Kinder in Begleitung ihrer Eltern zu Fuß zur Schule kommen“. Trotzdem versuchen an diesem Morgen manche Eltern möglichst nah ans Schultor zu fahren und halten sogar im absoluten Haltverbot, um ihre Kinder aussteigen zu lassen. Freundlich aber bestimmt werden sie von EPHK Andreas Malberger, Leiter Verkehrsinspektion1 der Polizei Essen, auf ihr Fehlverhalten angesprochen. Die so Ermahnten zeigen sich einsichtig und ziehen hoffentlich ihre Schlüsse daraus.
Dass der Weg zur Schule an der Altfriedschule ein großes Thema ist, zeigt ein Projekt der Klasse 4b mit ihrer Lehrerin Frau Nendza. Die Schülerinnen und Schüler haben nicht nur alle Kinder in der Schule befragt, wie sie den Weg zur Schule zurücklegen, sie haben die Ergebnisse sogar in einer Präsentation zusammengefasst, die sie den Anwesenden in ihrem Klassenraum präsentierten.


Damit die Kinder sich an diese Aktion erinnern und auch ihren Eltern zu Hause davon erzählen, hat jedes Kind einen reflektierenden Fuß mit der Aufschrift „Zu Fuß zur Schule“ erhalten, der, wenn er am Tornister angebracht wird, auch noch für mehr Sicherheit auf dem Schulweg sorgt.
Ein herzlicher Dank gebührt allen Gästen, die sich an diesem Morgen bei Schnee und Frost auf den Weg zur Altfriedschule gemacht haben. Ein großes Dankeschön geht an die Kinder der 4b mit ihrer Klassenlehrerin Frau Nendza und an die Schulleiterin der Altfriedschule Frau Becker.